Hirnspuk

Finnland Tag 10 – Archipelago Trail 5 (Nagu – Pargas)

Heute heißt es wieder Sachen packen und auf geht die Fahrt. Wir werden heute Abend den Archipelago Trail hinter uns gelassen haben, aber noch ist es nicht so weit. Der Koffer und alles lose Zeug, das wir so von Unterkunft zu Unterkunft befördern, ist über die wacklige Treppe zum Auto gebracht und wir fahren ein letztes Mal den etwas abenteuerlichen Schotterweg von unserer Unterkunft zur Hauptstraße.

Einmal links abgebogen und dann 20 Minuten der Straße folgen. Wo führt diese uns wohl hin? Richtig, zur Fähre – die letzte die wir auf unserer Reise mit dem Auto nutzen werden. Wir kommen genau mit der Fähre am Anleger an und sind dann auch ganz schnell auf der anderen Seite angekommen – wieder einmal echt Glück gehabt. Die Fähre fährt alle 15-30 Minuten und wir mussten nur darauf warten, dass die entgegenkommenden Autos abgefahren sind.

10 Minuten Fahrt später kommen wir auch schon an unserem ersten Zwischenstopp an: Lenholmen Nature Preserve. Wir schauen uns kurz die Wegführung in diesem schönen Stück Natur auf der Karte am Parkplatz an, entscheiden uns dann aber dafür, genau so zu laufen, wie wir es vorab geplant haben: mitten durch. Der Weg beginnt mit einer Leiter über einen Zaun – das erinnert uns doch sehr an Irland –, führt weiter durch den Wald, vorbei an Wiesen, die über und über mit Löwenzahl bedeckt sind, und mündet schließlich an einem Vogelbeobachtungsturm. Wir besteigen ihn und verweilen dort etwas, nachdem die laut redenden Amis/Kanadier endlich von dannen gezogen sind. Der Turm bietet uns einen Blick auf einen See mit Schilf und einer Wiese, auf der sich an Vögeln aktuell aber nur 2 Schwäne und 4 Möwen aufhalten. Zurück gehen wir dann einen anderen Weg, kommen vorbei an dem obligatorischen Toilettenhäuschen und einer luxuriösen Grillhütte, laufen wieder durch den schönen Wald und fahren nach etwa einer Stunden wieder weiter.

Nach ein paar Minuten Fahrt erreichen wir dann auch schon die Stadt Pargas. Zunächst führt uns unser Navi durch ein Industriegebiet mit viel Stein – hier wird Kalkstein abgebaut und verarbeitet –, dann kommen wir in die Innenstadt, in der wir in der Nähe der Kirche parken. Wir wollen uns hier die Altstadt „Gamla Malmen“ und die Kirche anschauen. Und wie passend: Wir finden direkt ein Hinweisschild mit einem Rundgang durch die Altstadt. Da wir bereits gewohnt sind, dass solche Touren zwar existieren, oft aber nicht sonderlich gut ausgeschildert sind, baue ich die Route schnell auf Komoot nach und schon können wir starten.

Wir laufen durch verwinkelte Gassen mit alten Holzhäusern und schönen Gärten und können an Schildern immer etwas über die Historie lesen, auch wenn wir die Informationen leider nicht immer gut den Gebäuden zuordnen können. Unsere Tour bringt uns dann auch an der Kirche vorbei, die wir nur kurz besichtigen, da in ihr gerade Technik für eine Aufnahme o.ä. aufgebaut wird. Die Kirche ist sehr schön und geräumig, wir sehen bemalte Decken und eine verzierte Holzgalerie. Auf dem Weg zum Ausgang werden wir dann noch kurz vom Pfarrer angesprochen, der uns erklärt, dass diese Kirche bereits im Mittelalter gebaut wurde. Zurück am Auto legen wir eine kurze Mittagspause ein und essen unsere mitgebrachten Brote. Hier sitzend entdecken wir noch ein Schild, das wir vorher nicht gesehen hatten. So queren wir vor unserer Abfahrt noch einmal die Straße und werden beim Lesen von einer Frau aus dem Garten dahinter angesprochen. Der Garten gehört zum Sommer-Café „Fredrikantupa“, das aktuell noch nicht geöffnet hat, wir werden jedoch eingeladen das alte Haus zu besichtigen und bekommen dessen Geschichte näher gebracht. Glück muss man haben :)

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