Hirnspuk

Island Tag 4 – Seljalandsfoss und Gljúfrabúi

Der Tag begrüßt uns mit blauem Himmel und strahlendem Sonnenschein. Wir haben heute etwas mehr Zeit, da der Besuch des Granni & Haifoss leider ausfallen muss. Laut der offiziellen Website road.is bzw. umferdin.is ist die Zufahrtsstraße hier leider noch bis Ende des Monats gesperrt. So können wir uns etwas Zeit lassen, denn aus der Unterkunft müssen wir erst bis 12 Uhr auschecken. Nach einem gemütlichen Frühstück beladen wir das Auto und starten gegen 10:45 Uhr.

Nach etwa 30 Minuten Fahrt sehen wir am Horizont bereits einen Berg an dem wir nach und nach mehrere Wasserfälle erkennen können. Nach weiteren 20 Minuten halten wir am „Big Puffin“, einem Parkplatz des Naturparks direkt an der Straße. Auch wenn hier steht, dass dieser Parkplatz nicht für Besucher des Seljalandsfoss gedacht ist, bleiben wir stehen, denn wir wollen ja nicht nur zum Wasserfall, sondern auch etwas Wandern. Laut unserer vorherigen Recherche soll der (Wander-)Weg zum Seljalandsfoss etwa 30 Minuten betragen.

Wir klettern zunächst über eine Leiter über einen Zaun und landen auf einem netten Platz mit Bäumen, schönem Gras, Bänken etc. – wie sich herausstellt, ein privater Campingplatz, der aktuell noch nicht in Verwendung ist. Hier entdecken wir etwas den Berg hinauf eine Höhle im Stein, zu der wir hin klettern, um sie einmal kurz zu erkunden. Dann verlassen wir das Gelände wieder und machen uns auf in Richtung der Wasserfälle. Wo auch immer wir die Zeitangaben gefunden hatten: Es ist eine Lüge … auf direktem Weg sind es eher 10 Minuten und nicht 30. Aber gut, so haben wir uns immerhin die 1000 ISK Parkgebühr gespart.

Der Seljalandsfoss stürzt tosend etwa 60 Meter vom Berg in die Tiefe. Das besondere hier ist, dass die Besucher auch hinter den Wasserfall laufen können. Das lassen wir uns natürlich nicht nehmen: Regenschutz auf die Rucksäcke, Spritzschutz um die Kamera, Tine zieht auch noch ihre Regenhose an und dann auf unter die Dusche. Es ist sehr faszinierend, mit welcher Wucht das Wasser hier in den unterliegenden See donnert, man kann das Aufschlagen regelrecht spüren. Hinter dem Wasserfall entdecken wir, dass der Fels mit Moos und Pflanzen überzogen ist und damit sehr urig aussieht.

Einige Fotos später haben wir den Wasserfall fast umrundet, jetzt heißt es nur den richtigen Zeitpunkt abwarten, in dem der Wind den einen Strang des Wassers nicht direkt auf den Weg prasseln lässt, und dann schnell raus. Leicht nass, aber nicht triefend wie andere, die nicht so aufgepasst haben, kommen wir wieder hinter dem Wasser hervor und beobachten noch etwas die anderen Besucher.

Jetzt wollen wir aber weiter zum nächsten Wasserfall, denn dieser wartet auch mit etwas sehr besonderem, er fällt nämlich sozusagen im Berg. Nach ein paar Minuten erreichen wir den Schlitz im Berg, der zum Gljúfrabúi führt. Über ein paar Steine im Wasser können wir den Berg mit trockenen Füßen betreten und klettern weiter auf dem Wasser entlang dem Wasserfall entgegen. Zum Glück habe ich hier meine Kamera vorher eingepackt, denn die Menge an Wasser hätte der Regenschutz wohl nur schwer abgehalten, und Fotos machen wäre mit ihr wohl unmöglich gewesen. Zum Glück gibt es aber ja noch das Handy, um das Erlebnis festhalten zu können.

Wir stehen in einem Felsspalt, in den das Wasser von oben hinab donnert und uns je nach Luftzug doch etwas nass macht – vor allem da ich mich natürlich auch noch auf den Fels direkt vor dem Wasserfall stellen muss. Aber das lasse ich mir hier nicht nehmen, wenn schon, denn schon.

Nach schönen Erlebnissen kehren wir langsam zum Auto zurück, holen unser Mittagessen und setzen uns nochmal auf den verlassenen Campingplatz. Dann geht es auch schon weiter bzw. etwas zurück nach Hvolsvöllur zum Tanken und Einkaufen und dann schließlich zu unser heutigen Unterkunft, der Rauðuskriður Farm.

Nach knappen 8 km Schotterpisten – wenigstens ohne Massen an Schlaglöchern –, kommen wir an der Rauðuskriður Farm* an. Wir sehen schon, bevor wir die Gebäude erreichen, Pferde und Kühe, dann direkt am Hof auch Kälbchen. Unsere Unterkunft nennt sich „Green Cabin“, effektiv eine größere Gartenhütte mit kleiner Küchenzeile und Bad. Sie liegt idyllisch direkt zwischen Bäumen und lädt im Sommer dazu ein, auf der Veranda zu entspannen. Ein Schild im Raum begrüßt uns und weißt auf einen Whirlpool hin, den wir gerne nutzen können, und darauf, dass wir gerne mit den Tieren interagieren dürfen.

Nach dem Ausladen starten wir noch einmal zu einem kurzen Spaziergang über das Gelände – wir haben ja noch etwas Zeit bis zum Abendbrot. Wir werden von einer zutraulichen grauen Katze begrüßt, die sich gerne in unsere Gesellschaft begibt, dann kommen auch noch zwei Hunde dazu und alle drei lassen sich gerne kraulen. Wir setzen uns auf die Wiese am Wegesrand und kraulen, spielen, knuddeln bestimmt 15 Minuten mit ihnen, bis uns zu kalt wird. Dann laufen wir noch etwas weiter, werden von den Kälbern begrüßt und stets von der Katze und einem der Hunde begleitet.

Zurück in der Cabin machen wir uns dann ein kleines Abendessen und lassen den Tag beim Bloggen und Lesen ausklingen.

2 Kommentare zu “Island Tag 4 – Seljalandsfoss und Gljúfrabúi

  1. Alexia

    Sieht alles sehr spannend aus! Tolle Bilder vom Wasserfall und der Farm „Dino-Gase“ muss ich mir merken…
    Schön, dass es euch gut geht, passt auf euch auf und viel Spaß beim Erkunden weiterhin
    Liebe Grüße aus Deutschland

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Ich stimme der Datenschutzerklärung zu