Hirnspuk

Island Tag 5 – Rútshellir, Drangurinn í Drangshlíð, Skógar Museum

Schon wieder ist eine Nacht vorbei, sie war etwas anstrengend, da die Kissen nicht die besten waren und es mitten in der Nacht stark angefangen hat zu regnen, was man in der kleinen Hütte natürlich deutlich mitbekommen hat. Dennoch ist der Regen mittlerweile wieder schwächer und scheint sich so langsam dem Ende zu zuneigen, also frühstücken, packen und los geht es.

Wir fahren zurück über die Schotterpiste zur größeren Straße und dann ab gen Osten. Unser erster Halt nach etwa 30 Minuten ist Rútshellir – eine als „Höhle“ bezeichnete Anlage. Wir parken, überklettern einen Zaun mittels einer hübsch geschnitzten Leiter und laufen über einen schön angelegten Steinpfad über die Wiese auf eine Art Hütte direkt am Fels zu. Durch den Eingang erkennen wir die Holzkonstruktion, die das Grasdach trägt, und können in das Innere des Gebäudes sehen, welches mit ein paar Stufen in eine Höhle übergeht. Angeblich wurde diese Höhle früher mal als Heulager genutzt, eine weitere abzweigende Höhle aber als Schmiede – was davon wirklich stimmt, vermögen wir nicht zu sagen. Wir erkunden die Anlage kurz und ziehen dann schon weiter.

Unser zweiter Stopp nur 2-3 Minuten weiter ist „Drangurinn í Drangshlíð 2“ – es handelt sich um mehrere historische Hütten am Fels, die wir jedoch in deutlich schlechterem Zustand als die „Höhle“ auffinden. Es wird davor gewarnt, sich zu nahe an diese zu begeben oder sie gar zu betreten. Wir verstehen sehr schnell, warum dies der Fall ist: Die Hütten sind dem Einsturz sehr nahe, oder bereits teilweise zusammengebrochen. Schade eigentlich, denn die kleinen Hütten aus Natursteinen und mit Grasdach sehen sehr urig aus. Leider finde sich hier keinerlei Informationen zur Entstehung, Nutzung o.ä. vor Ort. Bei Recherchen im Internet kommen wir aber darauf, dass auch diese Hütten wohl u.a. zur Lagerung von Heu genutzt wurden, sich aber auch Elfen-Sagen um diesen Ort ranken.

Weiter geht es zu unserem ersten großen Halt: dem Skógar Museum.
Wir parken und sehen, dass gerade eine Busladung an Besuchern in den Eingang strömt – das hätte jetzt nicht sein müssen – hat aber auch etwas gutes, denn wir sind jetzt Teil einer italienischen Reisegruppe und kommen in den Genuss des rabattierten Gruppen-Eintrittspreises.
Das Museum selbst entpuppt sich eher als Enttäuschung. Entgegen der erwarteten Informationen über „die isländische Geschichte, die Bauweise der Torfhäuser und die Lebensweise der Wikinger“ (Zitat aus unserer Planungsliste) finden wir ein Sammelsurium von gefühlt allen Dingen die hier jemand in der Nähe gefunden hat oder loswerden wollte. Ein Bereich widmet sich der Seefahrt, ein weiterer dem normalen Haushalt, außerdem gibt es Büsten von verschiedenen Personen, Käfer, Schmetterlinge, Gerippe von Vögeln, Muscheln, Steine, eine Masse an Spinnrädern und noch vieles mehr. Also irgendwie alles, aber auch nichts :)

Außerhalb des Gebäudes finden wir mehrere historische Gebäude, u.a. Steinhäuser mit Grasdach, eine Kirche und eine Schule, die wir erkunden dürfen. Der Besuch der Gebäude ist für uns schon einmal interessanter als die Sammlung, jetzt aber auch nicht sonderlich überraschend – dazu waren wir wahrscheinlich schon in zu vielen unterschiedlichen Freilichtmuseen.

Zur Anlage gehört noch das Transport-/Technikmuseum, das wir später kurz in Augenschein nehmen werden. Hier finden wir eine Sammlung alter Telefone und Fernmeldetechnik (vgl. Untergeschoss des Kommunikationsmuseum in Frankfurt), Autos, Berg- und Wasserrettungsutensilien und -fahrzeugen, dazu gibt es noch einen Souvenirshop und ein Café.

Bevor wir das zweite Museum besuchen, gibt es für uns nach einer kleinen Mittagspause aber noch die Hauptattraktion des Tages, die ich im nächsten Blogpost beschreiben möchte.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Ich stimme der Datenschutzerklärung zu