Als nächsten und eigentlich letzten Punkt für heute steuern wir, nach einem kurzen Mittagessen, den Skarðsvík Beach an, den wir nach guten 15 Minuten erreichen. Es handelt sich um einen schönen Strand umrahmt von markanten Lavaklippen. Das besondere an diesem Strand ist, dass er, anders als die meisten anderen hier in Island, nicht schwarz ist, sondern einen guten Anteil an gelbem/weißem Sand hat.
Wir verweilen ein wenig, laufen den Strand entlang, erkunden eine kleine Höhle in den Felsen und beobachten die langsam einziehende Flut. Schon echt schön hier, nur der Wind macht das ganze etwas frisch.
Da wir noch etwas Zeit haben, entscheiden wir uns spontan, einen weiteren Punkt am süd-westlichen Ende er Insel anzufahren und somit unsere morgige Tour etwas entspannter zu machen, zumal das Wetter morgen etwas rauer werden soll.
So parken wir gute 20 Minuten später auf dem recht vollen Parkplatz des Djúpalónssandur, einem weiteren Strand. Wir betrachten zunächst eine Infotafel und entdecken, dass unser Aufenthalt hier wohl doch etwas länger dauern wird. Denn hier wird von einem alten Steinlabyrinth geschrieben, dass nur einen knappen Kilometer weiter liegt – da müssen wir hin. Dazu kommt auch noch, dass es hier einen Mystery-Geocache gibt, der dort in der Nähe liegen soll.
Wir laufen zunächst eine schön angelegte Treppe aus Steinen zum Strand hinunter. Das Treppengeländer in Form eines dicken Taus wird hier von liebevoll geschnitzten Pfählen getragen – sehr cool. Dann erreichen wir den Strand und sehen gleich dessen Besonderheit: Wir stehen auf einer Masse grauer, sehr glatt geschliffener Kiesel in verschiedenen Größen. Darauf können wir auf dem Strand verteilt immer wieder große rostige Metallstücke sehen, die von einem Schiff stammen, das hier 1948 havariert ist – ein echt besonderes Ambiente.
Vom Stand geht es dann nach rechts auf den offiziellen Weg in Richtung des nächsten Strandes „Dritvik“. Der Weg stellt sich als kleiner Pfad über Lavageröll heraus, was das Laufen nicht gerade erleichtert. Nach einigen Metern werden wir aber schon mit schönen Blicken über den Strand und seine schroffen Felsen belohnt. Es geht weiter, mal links, mal rechts schlängeln wir uns auf der Klippe entlang, bis wir in einen Bereich kommen, der mehr bewachsen ist. Hier biegen wir ab und erreichen nach etwas Suchen das Steinlabyrinth. Es ist schon faszinierend, dass wir in unseren Urlauben schon öfter solche Labyrinthe besucht haben, die alle sehr ähnlich sind, aber doch an unterschiedlichsten Orten entstanden sind – und niemand kennt die wirkliche Bedeutung. Was uns auffällt, ist, dass die Geschichten, die es zu den Labyrinthen gibt, sehr oft mit Fischern zu tun haben. Das hiesige Exemplar ist leider recht klein, aber trotzdem faszinierend, dass so etwas vor sehr langer Zeit angelegt wurde und noch so unberührt, halb überwachsen hier existiert. Hier ist es sehr gut, dass die genaue Lage nicht ausgeschildert ist, und wir es effektiv nur mittels Koordinaten gefunden haben – so hat es weniger Besucher und wird wohl noch viel länger erhalten bleiben.
Wir waren an diesem Stopp nun natürlich viel länger als ursprünglich geplant, sehr gut, dass wir ihn heute schon dazu genommen haben. Jetzt aber schnell zur Unterkunft und beim benachbarten Streetfood-Wagen noch eine Kleinigkeit zum Abendessen holen.