Hirnspuk

Ab in den Busch.

Der Samstag begann für uns schon ca. 1 Stunde vor Sonnenaufgang, um halb 5 in der Frühe *gähn*, da wir uns für 6 Uhr an der Nachbar-Lodge mit Lutz (Guide), Zane (Ranger) und Charles (Freund von Ludger und Monique) verabredet hatten, um einen Game Walk zu machen.
Nachdem alle Formalitäten geregelt waren (bezahlen, Haftungsausschluss etc), wurden wir in ein Game Vehikel verfrachtet und mitten in den Busch kutschiert. Hier hieß es dann Aussteigen und ein paar wichtige Grundregeln wurden erklärt, denn wir wollten uns nun zu Fuß mitten durch ein Big 5 Gebiet bewegen. Also sollte man schon wissen, wie man sich am besten Verhält, wenn man auf Tiere trifft bzw. wie man es vermeidet zu sehr mit ihnen auf Tuchfühlung zu gehen.
Unsere beiden Guides vermittelten uns aber schon von Anfang an einen sehr kompetenten und erfahrenen Eindruck, waren mit Gewehren und anderem nützlichen Kram ausgestattet (z.B. eine Socke voll Asche, um die Windrichtung zu ermitteln), und hinterfragten immer, ob wir alles verstanden hatten. Somit konnten wir uns recht sicher fühlen.
Dann ging es los. Querfeldein. MItten durch die Pampa. Das war teilweise schon ein recht merkwürdiges Gefühl, insbesondere, als wir dann die ersten Tiere trafen. Lutz und Zane achteten immer darauf, dass wir die Tiere zwar gut sehen konnten, sie aber nicht störten und uns selbst auch nicht in Gefahr begaben. So wurden quasi die Interessen beider Seiten gewahrt.
Aber es ging nicht nur um wilde Tiere, während unseres Walks. Wir beschäftigten uns auch viel mit Pflanzen, Ökosystemen, Vögeln, Fährten und … äh … Dung. Schließlich wollten wir ja Tiere aufspüren, also mussten wir ihre Spuren auch entdecken bzw. analysieren. So fanden wir z.B. heraus, dass vor kurzer Zeit ein Rhino in der Nähe gewesen sein musste. Während wir dessen Spuren verfolgten, standen wir dann aber plötzlich einer Gruppe Giraffen gegenüber, die uns kritisch beäugten. Das war wahnsinnig cool. Giraffen sind so schöne Wesen. Einfach nur toll!
Um sie nicht weiter zu stören, machten wir dann aber einen großen Bogen um sie und verloren dadurch auch unsere Rhino-Spuren. War aber nicht weiter schlimm, denn mittlerweile ging es auf 10 Uhr zu und es wurde langsam aber sicher heißer. Also zurück zum Auto.
Da wir uns noch nicht voneinander verabschieden und lieber noch mehr Infos aufsaugen wollten, beschlossen wir, den Walk mit einem Drive zu verlängern. Das war ein ganz anderes Gefühl. WIe Lutz sagen würde: „man verliert den Kontakt zum Boden“. Aber natürlich findet man so schneller Tiere. Doch es ging uns weiterhin nicht nur um Sightings, weshalb wir auch öfter mal anhielten, um uns eine Pflanze o.ä. näher zu betrachten. Mit unserer kleinen Gruppe war dies zum Glück auch problemlos möglich.
Unseren Ausflug in die Wildnis ließen wir dann noch mit einem (richtig leckeren) Mittagessen ausklingen.

Zuhause angekommen waren wir alle erst einmal richtig platt. Wenig Schlaf, Hitze und viel Bewegung sind keine gute Kombination. Also gestaltete sich der Nachmittag recht einseitig mit Schlafen und Erholen.

Gegen Abend (rechtzeitig vor Sonnenuntergang) hieß es für uns beide dann noch: Einführung in die Eigenheiten des Land Rovers inklusive Erlernen des Zeltaufbaus auf dem Autodach. Und natürlich packen. Am nächsten Tag erwartete uns nämlich unsere erste kleine Reise.

Ein Kommentar zu “Ab in den Busch.

  1. Kathi

    Und was lernen wir aus dem Spuren-Lesen? Nicht nur starr auf den Boden gucken, sondern auch mal in die Umgebung.
    Aber echt cool, was ihr so erlebt und schöne Fotos!