Tja, was gibt es über Durban zu sagen? Es ist schwül hier. Verdammt schwül. Aber so richtig. Aber wenigstens gibt es ja in jedem Gebäude Klimaanlagen (teilweise wird man tiefgekühlt). Auch unser Hotelzimmer hat eine eigene Aircon, aber die hat so ihre Macken, denn sie brummt und bollert ganz fürchterlich laut und die Stärke lässt sich auch nicht einstellen. Naja, hauptsache kühl ^^
Apropos laut, das ist es hier überall und dreckig und voll. Zumindest in der Stadt. Hier wimmelt es von Autos und Menschen. Überall wird laut geredet, um den Straßenlärm und die scheppernde Musik der Straßenverkäufer zu übertönen. Die Taxifahrer pfeifen und rufen, um Kunden anzulocken. Taxis sind hier in Südafrika nicht wie in Deutschland kleine 4-Sitzer-Autos, die brav am Sammelpunkt warten, bis sie gebraucht werden, sondern große Sammeltaxis, die den Busverkehr ersetzen und ein ganz eigenes System haben, durch das wir noch nicht so ganz durchgestiegen sind. Aber Touristen wird eh nicht empfohlen, so ein Verkehrsmittel zu nutzen, von daher braucht man nur wissen, dass sie nerven und eine merkwürdige Fahrweise an den Tag legen.
Weshalb hat es uns überhaupt in die Innenstadt verschlagen? Warum sind wir nicht schön an der „Golden Mile“, der Strandpromenade, geblieben? Nun ja, erstens, weil es hier angeblich irgendwo schöne Bauten im Kolonialstil geben soll (haben wir nicht gefunden), und zweitens, weil wir uns den berühmten Viktoria-Street-Market anschauen wollen. Nach einer halben Stunde Marsch vom Hotel aus durch Hitze, Dreck und Lärm erreichen wir diesen schließlich auch. Obwohl er Street-Market heißt, findet er nicht auf der Straße statt, sondern in einem Gebäudekomplex an der Viktoria-Street (man muss dazu sagen, dass die meisten Straßen hier irgendwie zwei Namen zu besitzen scheinen. Zumindest steht auf der Karte immer was anderes…) Zuerst verlaufen wir uns in die Fisch-Fleisch-Halle. Wie, das soll der Markt sein? Kuhköpfe, Fleischberge und stinkender Fisch zwischen Baustellen? Dafür haben wir uns hierher gequält? Ach nein, da gibt es noch eine weitere, viel größere Halle. Hier findet man Andenken, Nippes, Traditionelles, Kleidung und Gewürze. Und in den Tiefen der kleinen Geschäfte bestimmt noch so einiges anderes. Leider nerven die Verkäufer etwas, denn wir (bzw. hauptsächlich ich „Madam“) werden ständig von allen Seiten her aufgefordert, herein zu schauen, uns umzuschauen, irgendwelche merkwürdigen Pulver zu probieren und überhaupt, warum wollen wir eigentlich nicht gleich alles kaufen? Diese Aufdringlichkeit bewirkt bei uns eher das Gegenteil, weshalb wir bald das Weite suchen.
Aber Durban hat auch schönere Seiten, z.B. den Strand und den Botanischen Garten.
Das Meer liegt quasi vor unserer Hoteltür. Straße überqueren, Promenade und Verkäufer überwinden und schon kann man seine Füße in feinen, warmen Sand stecken. Wenn man jetzt noch die Hotelhochhäuser hinter sich ignoriert, ist es echt schön hier. Und erstaunlich sauber.
Auch das Meer an sich ist eher warm. Ist ja aber auch der Indische Ozean und nicht die Nordsee. Während des Flanierens kann man viele Surfer und (oft vollbekleidete) Badegäste beobachten. Hier gibt es immer was zu gucken.
Wem das nicht genug ist, der besucht die uShaka Marine World, ein Zusammenschluss aus Sea World und Wasser-Spaß-Freizeitpark-Bad, mit einer eigenen Geschäfte-Meile und einigen Restaurants. Achja, und einen riesigen, alten, umgebauten Frachter haben sie. Wir bestaunen die Anlage nur von außen, denn als wir sie erreichen ist schon bald Betriebsschluss. Stattdessen lassen wir es uns im „Moyo“ gut gehen. Erst cocktailschlürfend auf dem Pier, die Wellen unter uns, dann im Restaurant, die leckeren Fleischbrocken (Rump, Fillet) vor bzw. in uns *yammy*
Den Botanischen Garten besuchen wir am letzten Tag vor der Weiterreise. Erstaunlicherweise ist der Eintritt kostenlos. Das hätte ich hier nicht erwartet, bisher mussten wir für alles irgendeine Gebühr bezahlen, sei es auf den Autobahnen oder in den Nationalparks.
Der Garten ist eigentlich wie ein großer Park angelegt, nur dass zwischendrin immer wieder die exotischsten Pflanzen zu finden sind, diesmal sogar mit ausreichender Beschriftung (siehe Walter Sisulu Botanical Gardens, JB). Zu den außergewöhnlichsten gehört wohl ein um 1900 gepflanzter Moraceae Ficus Benghalensis (Banyan tree, India), aber auch Bananen, Kakao und andere coole Sachen wie der Jackfruit-Baum (Artocarpus heteophyllus) lassen sich finden.