Heute geht es dann auf zur Besichtigung von Wells. Nach einem guten, wenn auch etwas chaotischen Frühstück müssen wir dazu nur 5 Minuten fahren und parken westlich der Innenstadt auf dem „Tucker Street Car Park“ – ein Tipp für alle Besucher, denn hier zahlt man für den ganzen Tag nur £ 3,40 und in nur 10 Minuten ist man bereits am Bishop’s Palace und der Cathedral, den beiden Hauptsights.
Und genau dorthin laufen wir jetzt. Zunächst zur Kathedrale, denn hier gibt es zu jeder vollen Stunde eine Führung und an der nächsten wollen wir teilnehmen. Mit unseren Online-Tickets für Palace & Cathedral kommen wir schnell rein und können uns schon etwas auf eigenen Faust umschauen.
Die Kirche ist innen sehr geräumig und hell und wartet mit einigen interessanten kleinen Details auf. In der Führung erfahren wir später, dass hier früher einmal alles bunt war, dann mit der Reformation die kompletten Wände weiß gestrichen wurden und später dann im viktorianischen Zeitalter die abblätternde Farbe (inkl. der ursprünglichen Bemalung) abgekratzt wurde. Einzig ein paar Spuren sind noch von der mittelalterlichen Farbe zu sehen und ein Muster, das beim Abkratzen an der Decke gefunden wurde, wurde auf die komplette Decke übertragen.
Interessant ist auch die zweit älteste Kirchenuhr in England: Eine große Scheibe, auf der Stunden (auf einer 24-Stunden-Skala), Minuten, Mond-Tag und Mondform dargestellt werden. Alle 15 Minuten rennen oben drüber Ritter im Kreis und hauen sich gegenseitig um, während eine daneben sitzende Figur mit den Füßen Glocken anschlägt (zur vollen Stunde wohl mit den Armen).
Als interessantes Detail ist bspw. auch zu erwähnen, dass die großen Buntglasfenster teils klassisch, teils modern aussehen – die eher tief gelegenen modern, die hohen klassisch. Warum? Die unteren Fenster wurden zerschlagen und dann in Mosaik-/Kaleidoskop-Optik wieder zusammengesetzt, die oben waren zu hoch, um sie einfach zu zerstören. Ein weiteres Detail sind kleine (bürgerliche) Geschichten, die sich in Verzierungen an Säulen wiederfinden. So gibt es eine Säule, die zeigt, wie ein Traubendieb verfolgt und gefasst wird, eine Figur die Zahnschmerzen hat, eine die sich die Füße reibt …
Nach unserem Besuch der Kathedrale kaufen wir uns beim Bäcker ein Sandwich, etwas zu Trinken und ein süßes Teilchen und lassen uns damit auf dem Marktplatz nieder, bevor wir den Bishop’s Palace besichtigen. Nach unserem Besuch im Palace, über den ich in einem weiteren Post schreibe, besuchen wir noch einen Evensong mit dem Vicars‘ Close Chor sowie einem Knabenchor und dann noch die Vicars‘ Close selbst – eine noch im mittelalterlichen Stil gehaltene Straße in der seit Bau der Kathedrale die Angestellten der Kirche wohnen.













































