Hirnspuk

Finnland Tag 3 – Turku

Nach einer etwas unruhigen Nacht – laute Straße, Vorhang lässt oben zu viel Licht rein und im Bett wird man hochkatapultiert, wenn der/die andere sich umdreht – stehen wir auf, frühstücken und wollen möglichst früh aufbrechen, denn der Plan für heute ist trotz eher regnerischem Wetters recht voll.

Kurz vor dem Aufbrechen öffnet sich plötzlich unsere Tür und ein Handwerker mit Generalschlüssel steht vor uns – wir hatten zwar ein Klopfen gehört, dachten aber, das sei bei den Nachbarn. Er gibt zu verstehen, dass er die Lüftung im Bad austauschen müsse. Also warten wir, bis er die nötigen Teile geholt und dann auch ausgetauscht hat. Wir finden es nämlich nicht so ganz super, wenn hier jemand in der Wohnung rumspaziert, während wir weg sind.

Etwas später als gedacht brechen wir dann auf. Zunächst geht es durch den Stadtteil Port Arthur. Wir kommen an der Mikaelinkirkko, einer großen Backsteinkirche, vorbei und sehen dann die ersten der vielen Holzhäuser, die hier auf uns warten. Sehr interessant erscheint uns, dass die Straße zwischen diesen Häusern viel breiter sind als wir in einer Altstadt erwartet hätten – wir vermuten das könnte etwas mit Brandschutz zu tun haben. Es geht weiter durch einen Abschnitt mit eher industriellem Charakter bis wir hinter den nächsten Ecke die Burg (Turun linna) entdecken.

Leider nieselt es schon recht heftig, also stellen wir uns erst einmal im Burgeingang unter. Wir überlegen und besprechen, ob wir die Burg auch von innen besichtigen wollen. Das haben wir nur optional auf unserem Plan, denn die Ausstellung selbst interessiert uns nicht sonderlich, sondern wir wollen eigentlich nur das Gebäude sehen. Wir entscheiden uns zu schauen, wie weit wir ohne Ticket kommen – vielleicht können wir ja einen Blick in das Innere des Haupthofes erhaschen. Eine Treppe und ein paar Meter weiter erkennen wir, dass wir komplett durch die Innenhöfe laufen können, ohne Eintritt zu bezahlen – dieser gilt nur für die Innenräume. Also nichts wie los und einmal quer durch. Die Burg selbst ist sehr massiv anzuschauen und wirkt fast etwas klobig. Sie besteht aus zwei Höfen, der eine groß und in weiß gehalten, der andere eher länglich mit viel unverputztem Stein. Auf der anderen Seite können wir die Burg wieder verlassen und so noch einen Blick von hier auf sie werfen.

Weiter laufen wir am Fluss „Aura“ (Aurajoki) entlang und durch das Gebiet des Marine-Museums. Hier sehen wir einige Lastkräne, ein großes Segelschiff sowie ein paar unterschiedliche Bootsformen, die hier ausgestellt werden. An dem Fluss finden wir auch das eine oder andere Kunstwerk – eine riesige Blume, eine Flosse mit Wasserspiel und andere Figuren.

Unser nächster Stopp und Schutz vor Regen und Wind ist die historische Markhalle (Turun kauppahalli) – ein langes Backsteingebäude, durch das zwei Gänge führen, gesäumt von vielen verschiedenen Verkaufsständen. Wir lassen uns durch die Halle treiben und schauen, was es hier schönes zu Mittag geben könnte. Eine kleine Herausforderung dabei: Hier steht eigentlich alles nur auf Finnisch, nicht mal, wie bei vielen anderen Dingen, auch auf Schwedisch, bei dem wir uns Bedeutungen besser herleiten können. Es gibt sehr viele verschiedene Essensrichtungen, so sehen wir koranisches Essen, Sushi, viele Gerichte mit Fisch, Nudeln, Backwaren u.v.m. Neben fertigen Gerichten werden auch ungekochte Lebensmittel wie Obst, Gemüse und Fleisch angeboten. Wir landen bei der Pizzeria 450° und genießen hier das frische Essen.

Leider regnet es immer noch. So geht es weiter mit Regenjacke und -schirm zum nahe gelegenen Apotheker-Museum im Qwensel-Haus, das wir aber nur von außen besichtigen. Weiter laufen wir am Fluss entlang und schließlich über eine Brücke, um den Dom von Turku zu erreichen. Auch er ist ein großes, imposantes Backsteinbauwerk. Innen eher etwas schlichter gehalten und erfüllt von finnischen Kinderliedern, die als „Kindersingspiel“ von zwei Frauen mit Akkordeon und Puppen für ein einziges Kleinkind zum besten gegeben werden.

Nach Besichtigung schüttet es draußen regelrecht – was nun?

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