Hirnspuk

Irland – 2. Tag – Newgrange

Heute geht es nach Newgrange – ein wohl sehr beeindruckendes Hügelgrab.
Das Gelände kann nur mit einer Führung besichtig werden und es wird empfohlen, diese vor zu buchen – das geht aber nur 36h vorab, zu spät für uns.
Also heißt es hoffen – wir kommen am Brú na Bóinne Visitor Center gegen 10:35 Uhr an und könnten direkt um 10:45 Uhr mit zum Hügelgrab. Als man dann aber hört, dass wir eine OPW Heritage Card kaufen möchten, wird uns empfohlen, dass wir doch lieber eine spätere Tour nehmen, da der Kauf nicht ganz schnell geht. Gesagt, getan – 10:45 Uhr Tour-Sticker wieder von der Kleidung runter, aber jetzt bekommen wir zwei Aufkleber angebracht? – Nein zu Knowth (weitere Hügelgräber) wollen wir eigentlich nicht, auch wenn es bei der Heritage-Card dabei ist, also Aufkleber wieder runter und dann auf einen neuen Versuch :D

Wir haben nun knappe 1,5 Stunden Zeit die Ausstellung, die multimediale Präsentation und den Shop anzuschauen. Die Ausstellung ist schön gemacht und vermittelt die (vermuteten) historischen Gegebenheiten in der Region anschaulich.

Die Zeit vergeht schnell und schon müssen wir die Brücke über den Boyne nehmen, um zum Shuttle-Bus zu kommen, nach knappen 15 Minuten Fahrt sind wir dann endlich da. Vor uns erhebt sich ein großer Erdwall mit einer Steinmauer auf einer Seite – diese Mauer wurde aus den originalen Steinen errichtet, ob sie früher so war, weiß leider niemand. Der ganze Hügel ist aus Steinen verschiedener Größe und Herkunft gebaut, darüber wie die Menschen damals die teilweise mehrere Tonnen schweren Steine über mehrere Kilometer transportierten, kann nur spekuliert werden.

Unsere Gruppe von 44 Besuchern wird in 2 Teile geteilt, denn in dem Grab ist es verdammt eng. Wir sind in der 2. Teilgruppe und dürfen erst einmal die Außenanlage anschauen. Dabei finden wir viele Steine mit alten Ornamenten, sehen weitere Gräber in der Ferne, beobachten Schafe und treffen einen furchtlosen Hasen.

Es ist endlich so weit und wir dürfen in den Hügel. Es wird schlagartig kälter – ca. 10 °C – und eng ist es so und so… teilweise nur seitwärts ohne Rucksack auf dem Rücken und gebückt schieben wir uns einige Meter in den Grabgang. Hier finden wir einen imposanten Raum mit Kuppel aus Steinplatten, die gekonnt übereinander geschichtet wurden. Auch ist hier leider viel „Graffiti“ aus dem 19. Jahrhundert (18xx) zu finden, denn in dieser Zeit wurde das Grab entdeckt, geöffnet, aber nicht beschützt.

Um den 21. Dezember (Wintersonnenwende) kann man hier übrigens ein Spektakel erleben, bei Sonnenaufgang erstrahlt die ganze Grabkammer hell, zumindest wenn keine Wolke sie daran hindert. Dieses Event kann man mit erleben, muss es aber in einer Lotterie gewinnen und dann noch das Glück haben, dass man zusätzlich einen klaren Tag erwischt. Wir können aber eine Simulation von diesem Effekt miterleben: es wird stockdunkel in der Kammer, dann „geht die Sonne auf“ und wir sehen einen hellen Strahl auf dem Boden, der alles in warmes Licht hüllt.
Leider ist das Fotografieren in der Grabkammer verboten. Ihr müsst es also selbst erleben kommen ;)

Newgrang und sicher auch Knowth ist auf jeden Fall einen Besuch wert!

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