Hirnspuk

Irland – 4. Tag – Clifden Castle

Fast ein Geheimtipp ist Clifden Castle – zumindest ist der Standort rein gar nicht ausgeschildert.

Wir finden auch keinen zugehörigen Parkplatz, man kann einfach an einer kleinen Kreuzung parken. Uns führt ein Schotterweg zunächst durch einen Torbogen, und dann weiter zwischen Weiden einen leichten Hang hinab, bis wir nach einem knappen Kilometer die Ruine erreichen.

Das „Schloss“ ist ein verfallener Neo-Gotischer Bau aus dem Jahr 1818, der wohl mehrfach umgebaut worden sein muss. Von außen wirkt das Gebäude zunächst mittelalterlich, aber schnell erkennt man, dass hier nur imitiert wurde: Schießscharten sind nur äußerlich und die Wände sind deutlich dünner als bei mittelalterlichen Bauten, außerdem gibt es auch sehr viele recht große Fenster.
Die Ruine ist komplett verlassen und nicht für Besucher aufgearbeitet. Von außen sieht man, dass die Mauern teilweise eingestürzt sind und von Dach oder Zwischenböden wohl schon länger nichts mehr hier ist. Alles ist bereits gut von der Natur zurückerobert, so bewohnen die Türme nur noch einige Krähen.
Nach dem Verfall wurde zwar offensichtlich etwas weiter umgebaut und einige Eingänge geschlossen etc. dennoch ist die Ruine komplett offen und wir können sie durch ein Tor betreten. Die Mauern sehen weitestgehend stabil aus, daher wagen wir uns weiter vor und erkunden die Räumlichkeiten. Wir entdecken, dass die meisten Wände hohl sind und fast jeder Raum einen Kamin besitzt – hier wurden recht eindeutig die Wände als Heizung verwendet. Auch entdecken wir ein ehemaliges Treppenhaus und einen Raum der vermutlich eine Küche gewesen sein könnte.

Nach der Tour durch die Ruine sehen wir etwas weiter den Weg entlang weitere Gebäude, aus denen teilweise ganze Bäume wachsen – auch diese sollen heute nicht sicher vor uns sein. Wir machen uns auf den Weg und erkunden eine Anordnung von mehreren Gebäuden. Leider ist der Boden hier jedoch derart matschig, dass wir die Räumlichkeiten nicht betreten können. Es dürfte sich hier um einen zugehörigen (Wirschaft-)Hof handeln – diese Vermutung stellt sich später als richtig heraus, zumindest wenn wir Wikipedia glauben wollen.

Wir können einen Besuch dieser Ruinen wärmstens empfehlen, es macht Spaß alles zu erkunden und zu versuchen nachzuvollziehen wie es hier einmal war. Verständlich sollte dabei sein, dass ein Betreten der Ruine definitiv auf eigene Gefahr passiert – das muss jeder für sich abwägen.

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