Weiter geht es durch den Zoll – ohne Kontrolle, da war glaube ich überhaupt niemand.
In der heraus gekramten Beschreibung von Sixt steht „right of Customs“, also dort hinten… aber niemand da, nur ein Schild, man solle doch ins Terminal 2 kommen. Die Richtung ist schnell ausgemacht und so geht es quer durch den Flughafen zum Terminal 2… doch wohin hier? Die Autovermietung ist weit und breit nicht zu sehen.
Unten vielleicht? Nein, hier ist Abflug, Ankunft klingt plausibler – also wieder hoch… irgendwann entdecken wir ein Schild „Car-Rental“, das uns ins Nachbargebäude leitet, wo wir endlich die Vermietung finden.
Da alles über einen (deutlich günstigeren) Drittanbieter* gebucht ist, muss die Reservierung erst gefunden werden – sie scheint nicht direkt über den Namen gefunden werden zu können, nach ein paar Sekunden ist aber alles da. Dann wird uns eine Versicherung angeboten, die ich aber schon über den Anbieter abgeschlossen habe – nachdem ich das aber erwähnt habe, wird nicht weiter versucht, uns etwas unnötiges zu verkaufen. Ein kurzes Telefonat zum Bereitstellen des Autos und dann noch die obligatorischen Unterschriften sowie die Kreditkarte für die Kaution und schon können wir los. Weit gefehlt – mit dem Vertrag geht alles reibungslos, aber auch wenn die Station im Flughafen ist, wird uns mitgeteilt, dass das Auto nicht im Flughafen steht, sondern wir von einem Shuttlebus abgeholt werden. Bei unserem letzten Irland-Urlaub war das ähnlich – hier wussten wir aber, dass das Auto außerhalb vermietet wird und es wurde nicht extra damit geworben, dass die Station direkt am Flughafen ist.
An der Sixt-Station können wir noch ein Schauspiel erleben: zwei andere deutsche Gäste mit deutlich „ostdeutschem“ Akzent, die auf sächsisch auf den Mietwagen-Agenten einreden.
Nachdem schon dreimal der Europcar-Shuttle an uns vorübergezogen ist, kommt dann auch unserer, der uns effektiv genau zu dem selben Mietwagen-Zentrum bringt, in dem auch Europcar seine Autos stehen hat (hätten die uns nicht einfach mitnehmen können?) – und genau das selbe, in dem wir beim letzten Mal unser Auto bekommen haben. Dort angekommen wird uns recht schnell der Schlüssel ausgehändigt – den Vertrag haben wir ja schon.
Natürlich sollen wir am Auto einmal die bereits vorhandenen Schäden überprüfen und im Zweifel ein Foto machen und diese per Mail an Sixt schicken. Unser Auto ist ein Renault Captur – ein Auto, das von außen recht groß/wuchtig aussieht, innen aber nicht sonderlich viel Platz bietet. Vor allem über den Kofferraum sind wir nicht sehr erfreut, da hier, wie es scheint, nur einer unserer Koffer rein passt, und dabei haben wir extra den größeren Wagen gebucht. (Später wird sich herausstellen, dass man den Boden im Kofferraum absenken kann und er so doch groß genug ist.)
Den Zustand des Autos können wir als „deutlich gebraucht“ bezeichnen, ein paar Kratzer hier, eine Delle dort, die Felge vorne links hat eine tiefe Schramme. Also Fotos machen und dann einsteigen und los gehts. Die Ausstattung des Autos ist aber erfreulich: wie erhofft ein Tempomat für die irischen Autobahnen, ein USB-Anschluss, um das Handy zu laden, das wir als Navi nutzen, und, wie sich herausstellt, Android-Auto, sodass Google Maps/Waze auch auf dem Display des Autos auftauchen kann, und sogar ein eingebautes Navi – das hatten wir definitiv nicht ohne Aufpreis erwartet.
Ganz so super ist der Zustand des Autos wirklich nicht: die Reifendruckkontrollleuchte leuchtet, aber der Reifendruck wurde wohl erst überprüft, nach einiger Fahrt geht das Werkstattsymbol an und weist uns darauf hin, dass das Elektronische Stabilisationsprogramm doch mal überprüft werden sollte, und das Lenkrad muss um einige Grad nach Links gedreht stehen, um geradeaus zu fahren. ABER es fährt und wird uns zu unseren Entdeckungen bringen – und ganz so vorsichtig müssen wir, dank der vorhanden Kratzer, auch nicht sein.
Wir fahren vom Flughafen zunächst nach Süden durch den Dubliner Stadtverkehr, um zum Forty Foot zu kommen. Die Straßen sind recht eng, nicht gerade die beste Eingewöhnung ins Linksfahren. Angekommen, landen wir in einer Sackgasse, ohne Parkmöglichkeit. Auch die umliegenden Straßen sind teilweise recht kreativ zugeparkt. Das gute Wetter scheint ganz Dublin hierher gelockt zu haben… Schade, dann lieber direkt weiter zum Killiney Beach, so holen wir auch etwas Zeit auf :)