Nach unserem ausgiebigen Besuch bei Sammallahdenmäki geben wir unserem nächsten Host Bescheid, dass wir in etwa 30 Minuten eintreffen und fahren los nach Rauma. Unser Stopp war deutlich länger als ursprünglich erwartet, gut dass wir heute morgen kürzer als geplant in Naantali waren. In Rauma eingetroffen haben wir die wohl seltsamste Appartement-Übergabe dieses Urlaubs: Laut Host soll eine Dame auf dem Parkplatz auf uns warten. Als wir ankommen, sehen wir noch niemanden, so steigen wir schon einmal aus und wollen zum Eingang laufen, also ein Auto angefahren kommt, die Beifahrerin aussteigt, uns die Parkplakette und einen Schlüssel in die Hand gibt und uns auf finnisch mit Händen und Füßen zu verstehen gibt, dass wir die Plakette in die Windschutzscheibe legen sollen und der Eingang zum Appartement auf der anderen Seite des Gebäudes im 5. Stock ist. Wir verstehen uns und schon ist sie wieder weg. Notiz an uns selbst: Hier in Finnland scheint es anders als gedacht gar nicht so üblich zu sein, dass jede*r Englisch spricht.
Die Wohnung „Rauma Canal Apartment*“ selbst ist geräumig und gut eingerichtet, nur an manchen stellen ein klein wenig staubig – wir vermuten, dass wir die ersten Mieter seit ein paar Tagen sind – und es sind Massen an Blaubeeren im Tiefkühlschrank?!
Wir werfen schnell die Kühlsachen ab und ich föhne noch meinen Schuh, dann ziehen wir auch schon los die Stadt zu erkunden. Wir sind hier nämlich am zweiten UNESCO-Weltkulturerbe für heute: Die Altstadt von Rauma wurde aufgrund ihrer gut erhaltenen Holzhäuser entsprechend ernannt. Eigentlich sind wir so eilig wieder aufgebrochen, da wir noch eine Kirche besichtigen wollen, uns fällt aber ein, dass wir dafür morgen auch noch Zeit haben und so streifen wir lieber durch die Gassen.
Nach einer Erkundungstour knurrt uns der Magen und so laufen wir zum nahgelegenen großen Einkaufscenter und probieren die hier weit verbreitete Fastfood-Kette Hesburger, die wir in einem Vlog vorab kennengelernt haben, aus. Wir müssen sagen, für Fastfood (das gar nicht so schnell war) sind die Burger erstaunlich gut. Nach dem Abendessen ziehen wir noch durch den riesigen Einkaufsmarkt, um uns mit ein paar Nahrungsmitteln für die nächsten Tage einzudecken. Dabei finde ich noch eine Finnland-Basecap und eine günstige Regenschutzhülle für meinen Kamerarucksack – sehr praktisch denn die alte Wanderrucksackhülle hat gestern das Wasser eher innen gesammelt, statt es abzuhalten und so muss ich nicht zwangsweise mit meinem improvisierten Schutz aus Schottland umherlaufen.
Am Abend dann Blog schreiben und etwas verzweifeln, da WordPress einen Artikel, den ich gerade veröffentlich hatte, irgendwie mit dem nächsten überschrieben hat – keine Lösung gefunden, also neu schreiben. Mist =/ und dann ab ins Bett.
Am nächsten Morgen Sachen packen, das Auto beladen, umparken und dann nochmal bei etwas freundlicherem Wetter durch die Altstadt streifen, um dann, als der Feiertags-Gottesdienst endlich vorbei ist, auch die Kirche besichtigen zu können. In der Kirche bestaunen wir eine prachtvoll mit Ornamenten und Bildern bemalte Decke und die Statue einer singenden Frau in einer der Sitzbänke. Uns fällt auf, dass die Bänke hier verdammt eng stehen – aber gut, irgendwie müssen die angeblich 650 Personen hier ja auch rein passen.
Nach unserer Besichtigung steigen wir wieder ins Auto, denn wir wollen heute ja noch weiter – wieder nach Süden, die Küste hinunter.