Heute geht es ganz in den Norden der Insel. Mit dem Bus würde das echt verdammt lange dauern und wir kämen gar nicht überall hin … so hilft es nichts: ein Mietwagen muss her.
Eigentlich hatten wir vorab einen lokalen Vermieter von kleinen Mietwagen ausfindig gemacht, den soll man aber per WhatsApp oder Telefon kontaktieren, Online-Buchung nicht möglich. Auf der Website verschwindet das Mietangebot dann auch plötzlich und auf WhatsApp erhalten wir keine Antwort. Am Telefon erzählt er mir dann Anfang der Woche, dass sie Betriebsferien haben. Was nun? Die (etwas teureren) ADAC Clubmobile scheinen alle Weg zu sein – erst für in zwei Wochen bekommt man online wieder Suchergebnisse. Zum Glück stellt sich aber bei einem Telefonat mit dem Autohaus, welches die Clubmobile hier in Binz verwaltet, heraus, dass es doch noch eins gibt – wenn auch einen 7-Sitzer – und es ist sogar deutlich günstiger als es online gewesen wäre.
Das Autohaus liegt am Kleinbahnhof, also direkt bei uns um die Ecke, und so treffen wir dort pünktlich um kurz vor 10 Uhr ein. Nach kurzer Wartezeit bekommen wir mitgeteilt, dass sogar ein etwas kleineres Auto (ein Kombi) verfügbar ist, zahlen die 58 EUR für den Tag und los geht es.
Nach einer guten 3/4 Stunde erreichen wir unser erstes Ziel – wobei nicht ganz, wir erreichen den Abzweig zu unserem ersten Ziel, dürfen hier aber nicht weiterfahren. Weiter zur nächsten Einfahrt und das selbe Spiel: hier dürfen nur Anlieger rein.
Einige hundert Meter weiter erreichen wir dann den Parkplatz vor Putgarten, der für den Besuch von Kap Arkona und dem Fischerdorf Vitt vorgesehen ist. Auch, wenn wir hier noch gar nicht hin wollen, bleibt uns nichts anderes übrig: Wir fahren durch die Schranke und ziehen uns das Parkticket. Bei einem Blick auf die Schilder ist klar, wie sich die Region hier finanziert: Das Parken soll uns 8 EUR kosten. Schon ganz schön happig, wenn man die etwas schwierige ÖPNV-Anbindung bedenkt, aber hilft ja nichts. Immerhin gibt es eine saubere Toilette und eine Touristen-Info, die wir mit der Frage, wie wir zum Großsteingrab Nobbin kommen, etwas aus dem Konzept bringen. Wie uns die freundliche Mitarbeiterin sagt, ist dies etwas schwierig, denn alles hier ist „Autofreie Zone“, da komme man eigentlich nur mit dem Rad hin. Nach etwas hin und her kommen wir auf eine Wanderroute, die einigermaßen Sinn macht und stiefeln los.
Unser Weg führt uns zunächst auf der Zufahrtsstraße bis zur Bushaltestelle, dann einen langen, schnurgeraden Feldweg entlang, bis wir endlich das Meer erreichen. Von hier aus nach rechts (Westen) und immer an der Küste entlang, bis wir bereits von der Ferne aus die Steine der Grabanlage sehen können. Eine kurze Pause an einer Bank sogt dafür, dass wir uns mehr oder weniger alleine umschauen können und die große Anlage erkunden können. Eine Infotafel – ja hier gibt es wirklich mal eine – gibt uns ein paar Daten: „Die aus Findlingen errichtete Megalithanlage stammt aus der Jungsteinzeit Rügens. Es ist eines der größten Steingäber Norddeutschlands. […] Die Einfassung aus großen Randsteinen ist 34 Meter lang und acht bis elf Meter breit. […] An der Südwestseite ragen zwei Wächtersteine mehr als drei Meter empor, wie sie ansonsten besonders für skandinavische Dolmen typisch sind.“
Wir verbringen etwas Zeit an der beeindruckenden Anlage und schießen natürlich einige Fotos. Es ist immer wieder faszinierend, wie solche Anlagen früher errichtet wurden und beeindruckend, dass sie bis heute überdauern. Anschließend kehren wir zur vorher gefundenen Bank zurück und legen unsere Mittagspause mit Steingrab im Rücken und Blick auf das Meer ein.









Diese Grabanlagen sind einfach beeindruckend. Ihr besucht Orte, die wirklich wenige Menschen aufsuchen. Ein völlig anderer Urlaub auf Rügen