Hirnspuk

Unerreichbare Maler

Heute klingelt der Wecker wieder etwas früher. Es geht weiter in Richtung Durban, jedoch mit einem „kleinen“ Umweg zu den Main Caves – wo eine der weltweit größten Anzahl erhaltener Bushmen-Paintings zu finden sind.
Google hat gestern Abend etwas von knapp 2 Stunden zum Giants Castle Camp, das laut unseren Informationen einen kurzen Walk von den Caves entfernt ist, angezeigt. Nur dass das Navi keinen Schimmer hat, wo wir hin sollen. Laptop hat kein Strom mehr… also erst einmal bei der Rezeption des Camps angerufen und um Koordinaten und eine Adresse gebeten. Koordinaten hört sich gut an… nur das Navi findet sie, wie es scheint, nicht so gut – keine Route zum Ziel. Bei der Adresse verlangt es eine Stadt – die gibt es aber nicht – mist.
Aussteigen zur Rezeption vom Champagner Castle zurück. Hier weiß man mir leider nicht weiterzuhelfen – aber immerhin bekomme ich eine Karte der Region.
Route herausgesucht und endlich geht es los. Nach einer Stunde Zwischenstopp in Estcourt – Tanken zusätzlich wird der Reifendruck kontrolliert. Wie es scheint sieht man unserem Rad leider das Pothole vom ersten Tag an… hmpf.

Dann geht es weiter – die Straße wird immer schlimmer, ich bin froh, wenn wenigstens eine der Fahrbahnen einigermaßen passierbar ist. Ob Google in den 2 Stunden wohl diese Straße eingerechnet hat? Wohl kaum… 2 Stunden sind ja bereits vergangen?!
Die Schlaglöcher kann man mittlerweile teils wirklich nur noch „fehlende Straße“ nennen. Löcher, die sich über die komplette Straßenbreite zusammenschließen, die so tief sind, dass unser Rad darin sicher verschwindet – zurücksetzen, dann halt neben der Straße, 1 Rad in den Staub neben die „Fahrbahn“, das andere vorsichtig auf dem Rand dieser halten – ächtz.
Ich glaube mittlerweile, die Buschmänner wollen wohl eher keinen Besuch.

Nach über 2,5 Stunden erreichen wir endlich das Gate zum Giants Castle NP – ich hätte nicht gedacht, dass eine Autofahrt zum angespannten Workout werden kann – so fühlt es sich zumindest an.
11km weiter… Visitor-Parking, dann zur Rezeption: „Die Führung ist stündlich, aber man muss erst 45 min hin laufen, es ist jetzt halb eins, also könnt ihr an der Führung um zwei teilnehmen und hier um 13 Uhr loslaufen“ – kurzer Walk?!
Wir laufen zurück zum Auto um unser Lunchpaket – welches wir heute morgen erst nach 2x nachfragen und 15 Min. Warten nach dem Check-out entgegennehmen durften – zu plündern. Regen.

Regenjacke bzw. Poncho übergeworfen und los gehts. Zunächst recht flach am Berg entlang, wir sehen eine Treppe auf der anderen Seite – das muss es sein. Dann doch vor der Treppe abbiegen und es wird etwas unwegiger. Nach unten über einen Fluss, dann auf der anderen Seite wieder den Berg mit „gleichmäßigen“ Natur-Treppen bezwingen. Wieder weiter am Berg entlang – zurück – nur auf der Gegenseite. Wir sind nass – Regen ist das eine, aber die Luftfeuchtigkeit und der Berg machen den Regenschutz recht sinnlos.

Endlich „Hier auf den Guide warten“ – wieviel Uhr haben wir? 13:40? 20min nass ohne Bewegung und ohne Unterstand/Schutz… es wird kalt.
Endlich sehen wir eine Bewegung hinter dem mit Stacheldraht gesicherten Zaun. Wir werden begrüßt und haben eine Privatführung durch die zwei Felsüberhänge. Sehr sehr imposant wie viele teils sehr detaillierte Zeichnungen hier zu finden sind. Aber seht selbst:

Die Treppe, die wir auf dem Hinweg entdeckt haben, durften wir dann auf dem Rückweg nehmen, wieso nicht gleich so? Ist nur kürzer und besser zu laufen.

Dann geht es noch einen guten Teil der Horrorstraße zurück und 2 Stunden Autobahn nach Durban.
Somit dann doch in der Dunkelheite fahren, das wollten wir eigentlich vermeiden.
Da ist endlich das Hotel! Aussteigen und nach Parkhaus fragen *bämm* die feucht-warme Luft katapultiert einen zurück ins Auto… was so eine Klimaanlage doch ausmacht ^^ Gibt es da nicht vielleicht ein Modell für die Stadt hier?! ;)