Hirnspuk

Wässriger Champagner.

Unser Aufenthalt im Champagner Castle Hotel ist eigentlich schnell erzählt.
Von der Montusi Mountain Lodge dreimal links, zweimal rechts und wir sind da. Hat auch „nur“ mindestens zwei Stunden gedauert. So genau können wir das nicht sagen, denn wir haben einen Zwischenstopp eingelegt, um ein kleines Mittagessen zu uns zu nehmen.

Als wir dann am Hotel ankommen, erfahren wir, dass wir auf Vollpension gebucht sind (anders scheint das hier nicht zu gehen) und das Mittagessen verpasst haben. Dafür dürfen wir dies am Abreisetag nachholen. Auch gut.
Am Anreisetag passiert sonst auch nicht mehr viel. Wir beziehen unser Zimmer, suchen Handtücher, bekommen sie nachgeliefert, bauen das Zimmer um, begutachten Steckdosen und warten auf das Abendessen. Letzteres wird in einem großen Speisesaal serviert und entpuppt sich als recht abwechslungsreiches Buffett.

Der nächste Tag beginnt mit Nebel und tiefhängenden Wolken, die uns bis zur Abreise begleiten werden. Teilweise sehen wir nicht einmal mehr die Berge vor der Haustür.
Beim Frühstück(sbuffett) lernen wir Eberhard „Ebi“ kennen, der eigentlich Themba heißt und der Privat-Guide einer jungen (und wohl recht wohlhabenden) Japanerin ist. Auch er wird uns bis zur Abreise noch öfter begegnen.
Geplant war für heute eigentlich eine mehrstündige Wanderung zu Bushmen-Paintings und den Crystal Falls, weshalb wir uns das Mittagessen auch in Form von Lunchpaketen bestellt haben. Als wir uns an der Rezeption dann ins Hiking-Register eintragen wollen, erfahren wir, dass die Wege gesperrt sind, wegen des schlechten Wetters (Regen) und Baumarbeiten. Komisch, dass uns das gestern noch keiner Sagen konnte… Alternativ sollen wir zum Nachbarcamp fahren und von dort aus starten. Ach, und da sind die Wege nicht so nass, oder wie?
Also gut, dann fahren wir also zur Monks Cowl Forest Station und tragen uns dort ins Register ein, nachdem wir eine Entrance fee bezahlt haben. Hier gibt es keine Probleme wegen Witterung oder Baumarbeiten oder so. Obwohl wir eigentlich die selben Wege benutzen können. Nur zu den Bushmen Caves können wir nicht, denn hier heißt es, man brauche einen Guide. Und den haben wir nicht.
Naja, okay, dann also nur Crystall Falls und vielleicht auch noch zur Sphinx, einer Steinformation, die dem Namen alle Ehre machen soll. Unterwegs dann auch noch ein paar Caches einsammeln. Klingt doch auch nach einem guten Plan, oder? Wir sind ja flexibel…
Die Wanderung ist anstrengend, die Wege matschig, es gibt viele Treppen, Steine und Brücken, über die wir drüber müssen, das Wetter ist zermürbend, gleichzeitig schwül und verregnet. Endlich erreichen wir den ersten Cache. Das muss doch jetzt aber was tolles sein, nach der ganzen Anstrengung! Hm, Nano, eher nicht so toll, aber wenigstens ein Cache.
Wir vergleichen Weg und Landschaft mit der Karte. Die Wolken waren vorhin doch irgendwie höher, oder? Und auch nicht so dunkel. Sieht irgendwie ungut aus. Wir beschließen umzukehren. Macht eh keinen Spaß heute.
Unterwegs überholt uns eine deutsche Familie, die sowohl bei den Falls als auch bei der Sphinx waren. Die Wasserfälle sollen wohl schön sein, die Sphinx braucht viel Fantasie. Wir bleiben bei unserem Entschluss. Was auch gut ist, denn auf halber Strecke wird aus dem Nieseln Regen.
Also wieder mal ein Nachmittag im Hotel, diesmal mit Lunchpaket und Baboons beobachten. Ganz schön dreist die lieben Viehcher, aber ganz lustig zu beobachten.