Hirnspuk

Rügen Tag 3 – Binz

Heute bleiben wir in Binz – ursprünglich, da es heute eine (in der Kurkarte enthaltene) Führung geben soll. Uns fällt am Vorabend aber auf, dass man hier reservieren soll, und dies ist nicht mehr möglich. So laufen wir zum Haus des Gastes und leihen uns dort zwei Kopfhörer mit dem Hörspiel „Vom Meer geküsst“ aus und wollen dessen Route folgen. Es gibt zwar einen Routenvorschlag, aber es handelt sich wirklich einfach nur um ein Hörspiel mit Geschichten über bekannte Künstler, die nichts wirklich etwas mit der Route zu tun haben. So laufen wir einfach zum Strand und lauschen dort den Erzählungen.

Dabei kommen wir an vielen Strandkörben, einem ehemaligen Rettungsturm aus Gussbeton – dem Müther-Turm, der mittlerweile eine Außenstelle des Standesamtes ist – und natürlich an den Strandpromenaden-Villen vorbei. Auf dem Weg besuchen wir auch noch ein paar Punkte von Adventure-Lab-Caches und lassen uns so durch die Stadt treiben.

Auch die Seebrücke will natürlich besucht werden und das nicht nur, da sich hier ein Geocache befindet. Am Ende der Brücke sehen wir dann auch eines der Schiffe, die hier regelmäßig u.a. zu den Kreidefelsen am Königsstuhl aufbrechen – das steht auch noch auf unserer Liste.

Das Meer zeigt sich für die Ostsee ungewöhnlich rau und wird vom Wind aufgepeitscht. Laut Touristen-Information soll das morgen auch noch stärker werden und man muss schauen, ob die Schiffe dann überhaupt fahren – gut, dass wir dies für morgen nicht auf unserer Liste haben :)

Zwischenzeitlich machen wir einen kurzen Stopp, um Kumpir und ein Matjes-Brötchen zu Mittag zu essen, und dann geht es auch schon weiter die Strandpromenade entlang, bis wir fast das nördliche Ende des Ortes erreichen. Dort biegen wir ab und warten auf den Bus, der hier laut Schild gar nicht fährt. Doch er kommt, wie die App es verspricht, und wir fahren wenige Minuten zum Naturerbe-Zentrum Rügen in Prora. (… weiter nach der Galerie …)

Hier besuchen wir den großen Baumwipfelpfad, der uns in einer Spirale langsam in die Höhe laufen lässt, bis wir dann mitten durch die Bäume schreiten dürfen. Der Eintrittspreis hat es hier leider auch mit Gästekarte ganz schön in sich. Wir zahlen inkl. „Kulturbeitrag“ 14 EUR pro Person. Das fühlt sich zunächst recht viel an, denn der Anfang ist nicht sonderlich spektakulär, so kommen wir nicht einmal bis an die Baumspitzen, wie es der Name eigentlich verspricht. Es gibt jedoch ganz nette kleine Geschichten mit lustigen Illustrationen, etwas Wissen und kleine Parcours als Abwechslung. Das Highlight des Pfades liegt aber noch vor uns: In der Mitte wartet der „Adlerhorst“ auf uns, eine Art großer Turm aus Holz und Stahlstreben in dem sich der Weg wiederum spiralförmig um eine große Buche nach oben windet. Oben angekommen können wir 360° die umliegende Natur überblicken. So sehen wir den Kleinen Jasmunder Bodden (ein Binnensee), viel Wald, das Meer und auch die große Prora-Anlage inkl. (in der Ferne) ein Anzeichen der letzten Ruine des ehem. KdF-Komplexes.

Nachdem wir den Ausblick ausgiebig genossen haben, schrauben wir uns die unzähligen Windungen wieder hinab und laufen den Pfad weiter bis zum Ausgang, an dem wir entweder (gegen 2 EUR Gebühr) den Rest der Höhe über eine Rutsche oder per Treppe wieder absteigen können.

Im Naturerbe-Zentrum stöbern wir noch kurz im Shop, denn wir müssen etwas Zeit überbrücken bis unser Bus zurück nach Binz abfährt. Hier gibt es übrigens auch einen sehr schönen Barfußpfad, den Tine vor unserem Baumwipfel-Besuch natürlich einmal ausprobieren möchte. Sie darf dabei über so angenehme Dinge, wie Legosteine, Walnussschalensplitter, Pfirsichkerne, Schotter u.v.m. laufen – wer hat sich denn das ausgedacht?! Dann gehts zur Bushaltestelle. Pünktlich um 17:41 Uhr – und damit als letzter Bus des Tages – steht er dann bereit und bringt uns immerhin fast vor die Tür unserer Ferienwohnung.

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