Nach der „KI-Vorschau“ von heute morgen, möchte ich dann einmal selbst von unserem Stralsundbesuch berichten. Mal schauen, ob das Computer-Orakel mit allem recht hatte ;)
Wer uns kennt, wird auf jeden Fall beim aufmerksamen Lesen sowohl teils in der Wortwahl, als auch in unseren Aktivitäten, gemerkt haben, dass die KI uns dann halt doch nicht so genau kennt.
Wir brechen heute gegen 10:20 Uhr auf und laufen zum Kleinbahnhof, von dort bringt uns ein kleiner Bus, schon ein paar Minuten bevor unser eigentlicher Bus fahren soll, zum Großbahnhof. Zum Zeitvertreib bis unsere RE kommt, stöbern wir noch etwas durch den hiesigen Kiosk/Buchladen und entdecken im Bahnhof, dass es hier ein Video-Reisezentrum gibt – futuristisch ist die Welt.
Dann geht es auch schon los, von Binz über Bergen bis nach Stralsund bringt uns der Zug in einer knappen Stunde – natürlich mit einigen Zwischenhalten unterwegs.
Vom Bahnhof ist es dann gar nicht weit, bis wir die Altstadt, die sich auf einer kleinen Insel befindet, erreichen. Ausgerüstet mit der Karte unserer geplanten Sights, Adventure Lab Cache Punkten sowie einer Liste normaler Geocaches bahnen wir uns den Weg durch diese schöne Stadt.
Wie auch die KI schon schrieb, ist der Baustil hier in der Tat deutlich anders als bspw. in Binz. Denn in Binz sieht man vor allem Bäder-Architektur in Form von mehr oder weniger schönen Strand-Villen, hier in Stralsund hingegen finden wir u.a. viele schöne Backsteinbauten vor.
Zunächst schauen wir uns die Marienkirche an. Diese ist als massives Gebäude schon von weitem zu sehen, von außen aber aktuell auf einer Seite komplett eingerüstet. Die Tür hat man aber offen gelassen und so können wir sie auch von innen besichtigen. Und hier stimmt etwas fürs Auge nicht ganz: die Kirche hat ein Mittelschiff von bombastischen knapp 33 Metern Höhe und wirkt so unten irgendwie recht eng, obwohl sie 41 Meter breit und 96 Meter lang ist. Aber bei der Höhe macht das Auge nicht ganz mit. Da es sich um eine evangelische Kirche handelt, ist alles recht hell in weiß gehalten. Man erkennt aber, dass es einmal eine katholische Kirche gewesen ist, da in den Seitenschiffen viele kleine Kapellen eingelassen sind – was für das Auge natürlich auch noch einmal Breite wegnimmt. Den Turm kann man zwar besuchen, dies steht aber in der Tat nicht auf unserem Plan.
Wir ziehen weiter Richtung Norden vorbei am ältesten Haus Stralsunds zum Katharinenkloster, in dem sich mittlerweile das Meeresmuseum befindet. Hier startet auch ein Multicache, dem wir durch die Altstadt folgen wollen. Weiter nördlich erreichen wir das Kütertor, ein sehr ansprechendes Backstein-Gebäude und eines der wenigen erhaltenden ehemaligen Stadttore. Hinter dem Tor liegt die Küter-Bastion, aber zu dieser hat uns die KI ja bereits vorgewarnt: hier ist nichts mehr, außer etwas Grün. Das sehen wir schon von Weitem, also drehen wir ab und folgen grob der Stadtmauer.
Bevor wir groß weiterziehen, wollen wir uns aber stärken und finden dazu den Hansekeller, in dem wir uns leckeren Hirschbraten gönnen. Gut gesättigt streifen wir weiter und besichtigen nun das Zentrum der Altstadt: den alten Markt. Hier sind auch einige der auf unserer Karte vorgemerkten Sights – das bekannteste davon wohl das alte Rathaus, eines der Wahrzeichen der Stadt. Bevor wir den Platz betreten, können wir noch kurz eine Modellausstellung besuchen, bei der uns vornehmlich das gotische Dielenhaus interessiert, in dem sie sich befindet, und nicht die ausgestellten Modelle. Vom Marktplatz aus geht es einen kurzen Abstecher weiter nach Norden zum Kniepertor, dem zweiten erhalten Stadttor, das aber deutlich weniger sehenswert ist als das erste.
Auf dem Weg zurück zum Markplatz (und an ein paar Cache-Punkten vorbei) entdecken wir den schönen Innenhof des Johannsiklosters und den Scheelehof, ein schönes rot getünchtes Backsteingebäude mit schwarzen Zierelementen. Das Haus ist nach Carl Wilhelm Scheele benannt, dem Entdecker von Sauerstoff, Stickstoff und anderer chemischer Elemente/Verbindungen, der hier 1742 geboren wurde – interessant.
Zurück am Marktplatz entscheiden wir uns, die St. Nikolaikirche nicht zu besuchen, denn hier wird Eintritt verlangt und die Fotos, die wir finden können, überzeugen uns nicht ganz, auch wenn die teils bunten Wände recht interessant aussehen. Aber unter dem Rathaus mit seiner einprägsamen Schaufassade laufen wir hindurch und entdecken hier eine schicke Holzgalerie.
Jetzt ist es aber genug mit Innenstadt, wir laufen zum zweiten bekannten und ehemals sehr wichtigen Punkt der Stadt: dem Hafen. Natürlich nicht, ohne auf dem Weg noch etwas zu cachen. Je näher wir dem Wasser kommen, desto stärker werden wir durchgepustet – da hält die Kappe nicht mehr und darf nach der ersten Flugstunde im sicheren Rucksack platznehmen.
Am Hafen angekommen, sehen wir auch gleich das sehr bekannte Segelschiff Gorch Fock I, ein ehemaliges Ausbildungsschiff, das mittlerweile zum Museumsschiff geworden ist. Wir schauen uns etwas am Hafen um, beenden die beiden begonnenen Geocaches und ziehen dann am Hafen entlang großer Backstein-Speicher und dem sehr futuristischen Gebäude des Aquariums wieder Richtung Süden.
Nach ein paar Minuten verlassen wir den Hafen – und damit die „steife Brise“ – und erreichen das schön anzusehende Heilgeisthospital mit der zugehörigen Heilgeistkirche, die jedoch leider geschlossen hat.
Auf dem Weg zurück nach Westen in Richtung Bahnhof kommen wir dann noch an der Skulptur „Arschkerbe“ vorbei, einer Figur die mit entblößtem Hinterteil eine Hausecke erklimmt, und an einem alten gotischen Giebelhaus, das zum Symbolbild des hiesigen UNESCO-Weltkulturerbes wurde.
Pünktlich um 17:59 Uhr fährt unser Zug zurück auf die Insel Rügen. Die KI hat hier korrekt orakelt, denn zu dieser Stunde (der Endbahnhof wechselt stündlich) fährt die Bahn nach Sassnitz. So steigen wir bereits in Bergen aus und fahren von hier weiter mit dem Bus zurück nach Binz.
Ein langer Tag mit vielen schönen Eindrücken geht zu Ende, wir kaufen noch kurz etwas beim Rewe um die Ecke ein, essen zu Abend und geben uns dann dem Bloggen hin.


















































