Hirnspuk

Island Tag 14 – Snæfellsnes – Rauðfeldsgjá

Heute morgen wache ich auf, schau auf das Handy, um mein Gefühl zu bestätigen, dass der Wecker gleich klingeln dürfte – „Mist!“. Irgendwie hat er nicht geklingelt, dabei bin ich mir sicher, dass ich ihn gestellt habe, jetzt ist es schon 9 Uhr, aber gut – dann mal schnell aufstehen.

Nach dem Öffnen der Vorhänge stellen wir fest, dass da doch irgendjemand ein Kreuzfahrtschiff hier in „unseren“ kleinen Hafen gestellt hat – was soll denn das?! Wir beobachten, wie die kleinen Tenderboote Menschen über Menschen an den Pier bringen, die sich zu großen Teilen in bereit gestellte Busse platzieren, teils aber auch beginnen, durch den Ort zu laufen – nur viel gibt es hier halt nicht zu sehen. Hoffen wir mal, dass die nicht alle an die Orte fahren, die wir heute besuchen wollen – naja, jetzt erst einmal schnell was essen.

Nach dem Frühstück düsen wir dann direkt los, diesmal geht es an die Südküste der Halbinsel. Immerhin haben wir gestern ja schon einen Punkt der heutigen Planung besucht, zeitlich wird es also kein Problem, nur das Wetter soll gegen Nachmittag etwas anstrengender werden.

Wir fahren von unserer Unterkunft zunächst wieder Richtung Westen und müssen dabei aufpassen, nicht mit den Kreuzfahrtschiff-Touristen zu kollidieren, die nicht den Bus genommen haben. Denn die laufen hier auf der (Land-)Straße, als seien sie alleine, obwohl es direkt daneben einen gut ausgebauten Weg gibt, wie wir gestern selbst erlebt haben. Wir folgen der Straße, bis dann ein Abzweig nach Süden Snæfellsnes überquert. Und ja überqueren ist hier die richtige Bezeichnung, wir fahren höher und höher, bis schließlich die verbliebenen Schneefelder um uns herum sind und nicht mehr nur oben am Berg zu sehen, dann geht es wieder herunter – huuuuiiii.

Wir halten auf dem kleinen Parkplatz unseres ersten Stopps „Rauðfeldsgjá Gorge“. Von hier sehen wir bereits einen „Schlitz“ im Berg, und den wollen wir besuchen – angeblich kann man in diese Schlucht tief hinein laufen, wobei sie immer schmaler wird. Mal sehen, wie weit wir kommen. Also, los gehts! Wir laufen an einem kleinen Wasserlauf dem Berg entgegen, bis wir am Eingang ankommen, vor dem noch eine „Scholle“ Schnee liegt. Nachdem andere Besucher den Weg geräumt haben, klettern wir über den Schnee und ab in den Berg hinein – dazu müssen wir über Steine im Fluss hüpfen, denn nasse Füße möchten wir nicht unbedingt bekommen.

In der doch schon recht engen Schlucht sehen wir dann ebenfalls einen großen Block Schnee vor uns, an dem wir ein Stück vorbei laufen können. Dann geht es um die Ecke aber nur noch unter der Schneeschicht weiter, denn diese klemmt zwischen den Wänden. Von der Höhe ist das kein Problem, doch diese künstliche „Decke“ schluckt das noch verbleibende Licht in diesem engen Gang. Hier würden wir, wenn, dann nur mit starken Kopfstirnlampen weiter kommen, aber die haben wir natürlich nicht dabei. Zum anderen ist die Frage, wie interessant es hier ist, wenn man ja nicht nach oben zum Himmel schauen kann, und wie sicher es wäre – denn, wer sagt denn nicht, dass das tauende Eis im nächsten Moment meint, herunterfallen zu müssen. So entscheiden wir uns dann, doch lieber wieder umzukehren. Aber es war auch so schon ein Erlebnis, hier mitten im Berg auf einen solchen Eis-/Schnee-Block zu treffen, das hätten wir nicht erwartet.

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