Hirnspuk

Nach einer Nacht mit einer Lüftungs- und anschließend Mückenjagd-Unterbrechung geht es morgens zum Frühstück. Uns erwartet ein großes Buffet mit frischen Pancakes, Honig aus der Wabe, 2 Sorten Omelett, Spiegelei, Rührei, dazu verschiedenste Würste, Bacon, Grillgemüse, aber auch Nudeln mit Ei und Schinken sowie Salat. Natürlich gibt es auch das „normale“: Verschiedene Brotsorten, Brötchen, Croissants, Käse, Wurstaufschnitt, Obst, Müsli, Joghurt, Milch, Saft … Leider kein Lachs, das hätte ich im 4-Sterne-Hotel* eigentlich fast erwartet, aber die Auswahl ist reichlich und hochwertig.

Heute haben wir Freizeit, müssen aber um 10 Uhr zur Infoveranstaltung, um wichtige Dinge zur Reise und unserem Aufenthalt zu erfahren. In der Lobby werden wir vom Station-Manager in Empfang genommen und in einen großen Meeting-Saal geleitet. Leider schaltet er etwas verstörende Musik an, bis alle ca. 100 Personen eingetroffen sind. Wir bekommen sympathisch, aber teils mit etwas grenzwertigen Scherzen, den Ablauf der Reise erklärt, dass wir in zwei Busgruppen eingeteilt sind, was wir im Notfall tun sollen usw.
Fazit: In den Städten gibt es wie an vielen Tourismusorten Taschendiebe, bei einem Notfall sollen wir den Station-Manager anrufen, sonst nur WhatsApp schreiben. Und das wichtigste: wir müssen uns nur unsere Busgruppen-Nummer „1“ und den Start morgen um 9 Uhr merken, denn der Veranstalter „übernimmt auch das denken“ für uns – ob wir das schaffen? Na dann, auf gehts :D

Gestern Abend haben wir uns auf Google und bei Geocaching den Ort hier schon einmal angeschaut und dann eine Route geplant, die wir heute laufen wollen. Nach dem Einschmieren (hier ist Sonne pur und um die 28 °C), geht es dann los. Unseren ursprünglich gedachten Weg gibt es nicht, aber eine Straße weiter geht es dann voran. Nachdem wir die asphaltierte Strecke verlassen, wird es interessant: Auf der Schotterpiste huschen Massen an kleinen Echsen vor uns her. Dann plötzlich „Stop!“ – ich entdecke ein deutlich größeres Exemplar, das uns misstrauisch mustert.

Weiter geht es zwischen Steineichen, Olivenbäumen und Naturstein-Wällen hindurch. Zum Glück gibt es immer wieder etwas Schatten und ein Wind kommt auf, der uns etwas kühlt. Nach etwa einer halben Stunde erreichen wir das Ende des Weges: einen kleinen, netten Strand.

Aber eigentlich ist das nicht ganz unser Ziel, wir müssen schon ein Stückchen vorbei sein. Wir schauen in die Richtung, in der es sein müsste, können aber nur Büsche und Bäume sehen. Also hinein in den Spaß – wir folgen kleinen Trampelpfaden durch die Vegetation und sehen unser Ziel endlich vor uns: die Ruine der „Crkva sv. Bartula“ (Kirche des St. Bartholomäus).

Wir kraxeln näher heran, schauen durch die ehemaligen Fenster, machen Fotos. Ich entschließe mich dann, vorsichtig in die Kirche zu klettern. Fast auf allen Vieren geht es durch einen halb verschütteten Eingang, bis ich im recht gut erhaltenen Kirchenschiff stehe. Einrichtung o.ä. gibt es hier natürlich nicht mehr, die Wände werden aber sicher noch recht lange stehen und auch die Decke macht einen soliden Eindruck, sonst wäre ich hier auch nicht rein gekrochen :)

Nach der Besichtigung und dem Bergen des Geocaches – schön, dass es diesen hier gibt, sonst hätten wir die Ruine wohl nicht gefunden – machen wir uns dann auf den Rückweg. Neben ein paar Kakteen entdecken wir eine Gottesanbeterin, die wir fasziniert beobachten. Ein Stück weiter finden wir auch noch die getrocknete Haut einer Schlange – tierisch was los hier ;)

Zurück in Petrčane wählen wir einen anderen Weg, um noch beim „Konzum“ vorbei zu kommen, in der Hoffnung hier einen kleinen Mittagssnack und etwas Wasser kaufen zu können. Mittagssnack ist dann leider Fehlanzeige, aber mit Wasser können wir uns eindecken.

Zu Mittag geht es dann doch in eines der Hotelrestaurants, in dem wir aber nur einen Salat mit Thunfisch und eine Käseplatte essen. Heute Abend wartet schließlich wieder ein großes Buffet, da brauchen wir jetzt nicht so viel.

Nach einer kurzen Pause im Hotelzimmer, streifen wir einmal bei Licht am Meer entlang, setzen uns in den Schatten, beobachten Boote, lauschen den Wellen und genießen die etwas kühlere Priese. Dann erkunden wir noch etwas das Örtchen, bevor es wieder zum Hotel und dem Abendessen-Buffet geht.

Es ist zum Glück nicht das selbe Buffet wie gestern, aber genauso viel Auswahl. Diesmal können wir zwischen Spaghetti Bolognese, Spargel-Risotto, Pizza, Reis, Kroketten, Schweinemedallions, Boeuf Stroganoff, Truthahn-Rouladen-Scheiben, Pommes, Polenta, gemischtem Gemüse, Fisch und einem Fisch-Stew wählen. Dazu „natürlich“ wieder zwei Suppen, Salate, Käseplatte mit kalten Hähnchenbrustfilet-Scheiben und eine ähnliche Nachtisch- und Obst-Auswahl wie gestern.

Gut gesättigt geht es noch einmal um das Gelände und dann ins Zimmer, um euch hier zu berichten.