Nach einer etwas unruhigen Nacht geht es mir heute früh wieder so gut, dass ich mich traue, bei unserer Fahrt nach Omiš mitzumachen – nur mein Hals fängt an, etwas zu kratzen. Der Ort ist auch nicht sonderlich weit entfernt, da sind wir nicht so lange der trockenen Busluft ausgesetzt.
Anders, als nach dem ursprünglichen Plan, geht es auch erst um 8:45 Uhr und nicht schon um 8:30 Uhr los. Durch das etwas weitläufigere Gelände des Hotels wird es dann mit Fertigmachen und Einschmieren etwas eng, zumal Tine noch einer Mitreisenden hilft, deren Tür klemmt. Ich gehe vor und sichere uns schonmal einen Platz im Bus auf der erwarteten Schattenseite, Tine kommt dann auch pünktlich zur Abfahrt dazu.
Wir fahren etwa eine halbe Stunde und schon sind wir in der kleinen schnuckligen Altstadt, in deren Mitte uns unser Reiseleiter führt, und erfahren, dass Omiš eine Piraten-Stadt war, die die vorbeifahrenden Schiffe von ihrer Ladung befreiten. Nach der Kurzführung, habe wir etwas Freizeit und streifen durch die Stadt. Hier sehen wir auch erneut die antiken „Klimaanlagen“, auf die wir auch schon in Split hingewiesen wurden: steinerne Ringe über den Fenstern, in die früher an heißen Tagen Stangen gesteckt wurden, auf denen man feuchte Tücher ausgebreitet hat, um die dahinter liegende Wohnung zu kühlen. Heutzutage nutzen die Kroaten allerdings lieber moderne Klimageräte.
Von unseren Mitreisenden wird uns der Aufstieg zur Mirabela-Festung empfohlen. Wir erklimmen einige Stufen, genießen das viele Grün, das uns hier erwartet, und machen uns dann doch lieber wieder auf den Abstieg. Es wollen in der knappen Besichtigungszeit ja schließlich auch noch andere Ecken der Stadt erkundet werden.
Anschließend geht es gemeinsam zum Bootsanleger und auf kleine Kähne, die uns den Cetina-Canyon entlang schippern, damit wir die Aussicht genießen können. Klingt spektakulärer als es im Endeffekt ist, so können wir uns aber eine Stunde den Fahrtwind um die Nase wehen lassen und die schöne Natur beobachten. Und den Pulli haben ich immerhin nicht umsonst eingepackt.
Zurück am Anleger geht es mit dem Bus weiter, zunächst zu einem Fotostopp oberhalb des Canyons, der an einer kleinen Kapelle mitten im Nichts liegt, aber von einer netten Katze bewacht wird. Nach ein paar Fotos und Krauleinheiten bringt uns der Bus zu unserem Mittagessen: Es gibt in einer kleinen Lokalität am Wegesrand für alle Ćevapčići mit Pommes, etwas Fladenbrot, rohen Zwiebeln und Ajvar. Wir müssen sagen, vielleicht sollen die ja so sein, aber für uns sind es leider nicht die besten Ćevapčići. Sie sind recht fettig und haben einen knorpeligen Speck-Beigeschmack – und das finden nicht nur wir so. Dennoch eine ganz nette Runde, in der wir uns etwas austauschen können. Interessant, dass viele der Mitreisenden überzeugte „Wiederholungstäter“ sind, mit dem Reiseunternehmen also schon mehrere Touren gemacht haben.
Nach einer Stunde geht es pünktlich weiter, als der Bus 2 eintrifft, und wir bekommen noch einen Bonus für diesen Tag angekündigt. So werden wir noch einen, wie es unser Reiseleiter nennt, Skywalk besuchen. Angekommen in Zadvarje, finden wir eine nette Aussichtsplattform vor, von der wir in die Schlucht darunter sowie auf einen Wasserfall blicken können. Dieser Abstecher hat sich gelohnt.
Dann geht zurück zum Hotel. Der Ausflug hat doch etwas mehr geschlaucht als gedacht, aber immerhin tut „nur“ der Hals etwas weh und kratzt hin und wieder. Leider fängt Tine mittlerweile auch an, sich leicht zu räuspern – hoffentlich übernimmt sie das Ganze nicht von mir. Wir laufen noch etwas an der Promenade entlang – leider gibt es hier nicht so schöne Schattenplätze wie in Petrčane, von denen wir das Meer beobacht können. Wir finden aber auf dem Hotelgelände eine Bank mit ganz nettem Ausblick, auf der wir lesen und bloggen.
Am Abend darf ich dann auch mal das Live-Cooking-Buffet testen. Und ich muss sagen: Irgendwie überzeugt mich das leider nicht ganz so … Das Essen im letzten Hotel sagte uns etwas mehr zu, aber wirklich meckern können wir natürlich nicht darüber :) Und was sie auf jeden Fall hier in Kroatien können – oder zumindest in den Hotels, in denen wir sind: Nachtisch.
Wir merken dann im Zimmer doch, wie fertig wir wirklich sind, und fragen uns, wie wir den morgigen Tag – „die Perle“ Kroatiens (Dubrovnik) – überleben sollen: es geht hier nämlich wieder um 8 Uhr mit dem Bus los und dann erwarten uns mindestens 3 Stunden Busfahrt, um die Stadt zu erreichen.